Unter dem Motto "Künstlich? Intelligent?" veranstalteten die Stadt Wien, das Bundesrechenzentrum, die Universität für Weiterbildung Krems und der Chaos Computer Club Wien (C3W) am 24. November das 14. govcamp vienna. Interessierte aus der Zivilgesellschaft sowie Vertreter:innen aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft nahmen am Barcamp im Festsaal des Bundesrechenzentrums teil. Die Sessions wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst eingemeldet.
Aktuelles Thema Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz erlebt derzeit einen Boom. Immer mehr Unternehmen nutzen KI-Methoden und bieten einen meist niederschwelligen Zugang zu KI-unterstützten Services an. In den Sessions wurden Themen rund um die Bereitstellung von Daten zum Anlernen von KI-Systemen sowie die Weiterentwicklung von Open Data in Österreich diskutiert, aber auch auf aktuelle Entwicklungen im Bereich der generativen KI-Bezug genommen. Weiters behandelten Sessions den „Faktor Mensch“ und die Frage, wie Menschen im Umgang mit der KI-Technologie nicht nur mitgenommen sondern in den Mittepunkt gestellt werden können.
Auch heuer unterstützte das BRZ die Veranstaltung, Expertinnen und Experten des BRZ nahmen als Session-Hosts teil.
BRZ-Geschäftsführer Roland Ledinger betonte in seinen Eröffnungsworten den aktuellen Umgang mit KI in der Verwaltung: „Künstliche Intelligenz ist ein Thema, das uns im BRZ schon seit mehreren Jahren beschäftigt. In der Verwaltung kann KI sinnstiftend eingesetzt werden, etwa im Bereich von Chatbots, der Bilderkennung, der Textbearbeitung oder der Analyse großer Datenmengen. Wesentlich für die Entwicklung ist, dass KI bei der Entscheidungsfindung unterstützt, jedoch der Mensch entscheidet. Veranstaltungen wie das govcamp vienna bringen neue Ideen und Impulse ein, die bei der Entwicklung von E-Government-Anwendungen und Services nützlich sind“.
Die Universität für Weiterbildung Krems unterstützte in gewohnter Weise die Organisation und aktive Teilnahme an den Sitzungen.
Gregor Eibl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung: „Die thematische Bandbreite der im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Sessions verdeutlichte eindrucksvoll die Komplexität des Themas, indem sie einen umfangreichen Überblick von den technologischen Aspekten bis hin zu den weitreichenden Auswirkungen auf den Menschen bot und somit eine vielschichtige Perspektive auf das Thema Künstliche Intelligenz ermöglichte.“
Herbert Waloschek vom Chaos Computer Club Wien (C3W) meint dazu: „Schon die Bezeichnung "künstliche Intelligenz" weist darauf hin, dass diese Systeme von Menschen geschaffen werden. Die Schöpfer dieser Systeme können aus ihrer Verantwortlichkeit nicht entlassen werden, daher braucht es für diese Entwicklungen ein Regelwerk, das gewährleistet, dass auch Systeme der "künstlichen Intelligenz" zum Nutzen und nicht zum Schaden der Menschen entwickelt werden. Die "künstliche Intelligenz" muss "das Gute Leben für alle" unterstützen.“
Wie funktioniert ein Barcamp?
Im Unterschied zu einer Konferenz gibt es kein im Vorhinein feststehendes Programm. Die Agenda entsteht am Veranstaltungstag durch die Themen, welche die Teilnehmenden selbst einbringen. Wie die 45-minütigen Sessions gestaltet werden, obliegt den Themeneinbringenden. Es muss einzig ausreichend Zeit für Diskurs in der Session geben, beispielsweise über ein Brainstorming, Feedback-Runden oder Diskussion.
Auch heuer wurden wieder ausgewählte Sessions sowie das Rahmenprogramm in Gebärdensprache übersetzt, um allen Interessierten Personen eine Teilnahme zu ermöglichen.