Screen mit vernetzten Daten

Gemeinsam gegen Corona mit Open Data

16. April 2020

Open Data ist mittlerweile essentieller Bestandteil des Verwaltungshandelns – nicht nur in Österreich, sondern weit darüber hinaus. Ein aktueller Anwendungsfall ist die Corona-Krise, in der Open Data eine wichtige Rolle spielt.

Open Data ist mittlerweile essentieller Bestandteil des Verwaltungshandelns – nicht nur in Österreich, sondern weit darüber hinaus. Seit die Stadt Wien vor fast zehn Jahren als erste Stadt im deutschsprachigen Raum Open Data publizierte, ist viel geschehen. Die Zahlen sprechen für sich: im zentralen österreichischen Datenkatalog data.gv.at finden sich aktuell über 27.000 Datensätze, die von rund 1.200 Organisationen, Behörden oder Gebietskörperschaften bereitgestellt werden. Seit November 2015 liefert Österreich seine offenen Daten auch an den zentralen europäischen Datenkatalog. Mit Inkrafttreten der neuen Open Data und PSI Richtlinie 2019/1024 der EU soll wiederum ein kräftiger Schub in Europa in Richtung Open Government entstehen. Beim Thema Open Data liegt Österreich europaweit an fünfzehnter Stelle, 34 Staaten nehmen am Ranking teil.

Nutzen von Open Data in der Corona-Krise

Offene Daten sind unter anderem ein effizientes Mittel zur Bekämpfung von Falschinformationen oder Fake-News. Daten, die von einer vertrauenswürdigen Quelle offen verfügbar gemacht werden, sind jederzeit auf deren Korrektheit nachprüfbar bzw. zum Nachweis verlinkbar. Somit lassen sich Falschinformationen rasch widerlegen. Dieser Nutzen wird aktuell besonders deutlich. Die vertrauenswürdigsten österreichischen Daten zur aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus stammen vom Gesundheitsministerium, also von amtlicher Stelle und sind somit von enormem Wert für die Öffentlichkeit.

Wie die Allgemeinheit von Daten profitieren kann

Auf vielfältigen Appell der Öffentlichkeit und mit Unterstützung der Task Force PSI und Open Data des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ( BMDW) und dem data.gv.at Team des Bundesrechenzentrums (BRZ) wurden die statistischen Informationen des BMSGPK zu COVID-19 nun als offene Daten unter der offenen österreichischen Lizenz CC-BY-4.0 und mit den entsprechenden Metadaten veröffentlicht. Diese Daten sind somit für die Allgemeinheit weiterverwendbar.

Unter data.gv.at/covid-19 sind gesammelte Infos zu den österreichischen Daten, Apps und entstandenen Visualisierungen abrufbar. Transparente Daten sind eine essentielle Grundlage für bessere Entscheidungen und Kollaboration, so etwa zur Verstärkung der Bemühungen von Forschung und Entwicklung und für effizientere Maßnahmen zur Krisenbewältigung. Offene digitale Lösungen können entscheidend zur Entwicklung von intelligenten Mechanismen zur Eindämmung des Coronavirus beitragen.

Open Data und eGovernment

Nur wenn der Staat oder andere wesentliche Player der Gesellschaft offen und transparent agieren, bekommt die Zivilgesellschaft entsprechende Instrumente in die Hand, um etwa Fakten leicht zu überprüfen, oder um mit den Daten für die Allgemeinheit sinnstiftende Instrumente (z. B. Apps und Visualisierungen) oder auch volkswirtschaftlichen Mehrwert zu generieren. Mit Open Data ist es möglich, wichtige Informationen niederschwellig konsumierbar zu machen. Das schafft ein tieferes Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge und ist die Basis für die weiteren Stufen von Open Government: einerseits die Beteiligung mittels z. B. e-Partizipation und andererseits die Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und dem Staat.